„Der kleine Prinz“ ist ein Klassiker, der Regisseure, Erzähler, Musiker, Comiczeichner, Choreografen … inspiriert! Jetzt auch Erfinder von Videospielen oder Game Designer. So auch die neunzehnjährige Lou Lubie, die Game Design studiert. Sie hat kürzlich ein Videospiel erfunden, das in der Welt des „kleinen Prinzen“ spielt.

. Sie erhielt als kleines Mädchen von ihrer Mutter, einer großen Bewunderin des „kleinen Prinzen“ ein Kassettenbuch. Auf’s Neue begegnet sich dem kleinen Kerlchen Antoine de Saint-Exupérys in der Schule, wo sie alle Aspekte der Geschichte unter die Lupe nehmen muss: „genau das richtige, um mich zu vergraulen“, erzählt Lou.

Verpasste Chance und Versöhnung
In der festen Überzeugung, dass das Schulbuch für sie nicht von Interesse ist, stellt sie es zu ihren übrigen Schulbüchern ins Regal. Um ihrer Mutter eine Freude zu machen, kauft sie 2008 die Comic-Adaption von Joann Sfar. Bevor sie das Buch einpackt, wirft sie einen Blick drauf. „Das war die große Versöhnung! Die Bilder sind ansprechend, im Comic verpackt, berühren mich die Worte plötzlich.“ Lou spürt die Einsamkeit des Piloten in der Wüste, seine Rührung bei der Begegnung mit dem merkwürdigen kleinen Kerlchen, den Zauber seiner Fantasiegeschichten, jedoch nicht ganz. Lou findet in ihrem Bücherregal das Buch von Antoine de Saint-Exupéry wieder und liest es in einem Stück durch. „Die Episoden bekamen einen Sinn, den ich niemals wahrgenommen hatte. Sicher musste ich erst erwachsen werden, um den tieferen Sinn zu verstehen.“

Das Spiel „Der Laternenanzünder“
Im Rahmen ihres Studiums muss Lou sich ein Videospiel ausdenken. Die Vorgabe ist strikt: „Kreieren Sie ein Schießspiel“. Lou hat bereits eine Idee: „Beweisen, dass eine Schießspiel nicht unbedingt gewalttätig sein muss, dass man auch ganz ohne Gewalt, in einer harmonischen Umgebung Spaß an einem Videospiel haben kann. Lou findet, das was sie sucht, auf dem berühmten Planeten des nicht weniger berühmten Laternenanzünders. Das Ergebnis ist erstaunlich: eine ansprechende Umgebung, ein subtiles Spiel, poetischer Reiz und eine große spielerische Herausforderung. Der Spieler wird zu einem Lichtstrahl in der Nacht. Was könnte ihm als Zielscheibe dienen? Es wird Nacht und Tropfen der Finsternis dringen in den Raum ein; der Mausklick des Spielers ist ein Funke, der die Finsternis bekämpft und die Tropfen vernichtet. Jedes Niveau endet mit dem Erscheinen einer Laterne, die wir anzünden müssen, bevor der erste Tropfen der Finsternis den Boden des Planeten erreicht. Das Spiel ist einfallsreich und stimmt träumerisch: ein Tropfen der Finsternis verschwindet und macht Platz für einen Musikton.

Ein kleines Mädchen ist dem kleinen Prinzen begegnet, und diese Begegnung war der Ausgangspunkt für ein entspannendes und poetisches Spiel.

Lou Lubie hat darüber hinaus einen Jugendroman geschrieben und einen Entwurf für ein Comic erarbeitet. Sie lädt Internauten in das erste „gezeichnete Forum“ ein, wo die Kommunikation nicht über Texte, sondern Zeichnungen erfolgt. Auf ihrer Website fand bereits ein solcher Austausch zum Thema „Der kleine Prinz“ statt.

Um das Laternenanzünder-Spiel zu spielen begeben sie sich in die Rubrik: „amuse-toi avec le petit prince“ („amüsiere dich mit dem kleinen Prinzen“). Besuchen Sie die Welt von Lou Lubie auf ihrer Website